Die Zahl der Photovoltaikanlagen auf den Dächern steigt stetig und immer mehr Menschen planen, eine PV-Anlage anzuschaffen. Doch wie sieht es mit einer neuen PV-Anlage aus, wenn das Dach des Gebäudes schon älter ist? Muss bei einem älteren Dach automatisch eine Dachsanierung durchgeführt werden, wenn eine PV-Anlage geplant wird? Wann ist ein Dach alt und sollte saniert werden? Diese und weitere Fragen werden hier beantwortet. 

Lohnt es sich, eine Photovoltaikanlage auf ein älteres Dach zu montieren?

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition, die sich erst in einigen Jahren amortisiert. PV-Module bleiben bis zu rund 30 Jahre auf einem Dach aufgrund ihrer langen Lebensdauer. Es ist daher verständlich, dass es sich nur dann lohnt, die PV-Anlage auf dem Dach zu montieren, wenn dieses weitere rund 30 Jahre keine Sanierung benötigt. 

Generell kann kein Alter angegeben werden, ab dem ein Dach saniert werden muss. Ob ein Dach vor der Installation zu sanieren ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Es ist daher notwendig, vor der Installation einer PV-Anlage das Dach begutachten zu lassen und gegebenenfalls eine Instandsetzung durchzuführen. 

Wie erkennt man, ob ein Dach alt oder sanierungsbedürftig ist?

In erster Linie ist es davon abhängig, um welche Art von Dach es sich handelt, um sagen zu können, dass das Dach altersbedingt saniert werden sollte. Ein Dach, das mit Dachziegeln eingedeckt wurde, ist zum Beispiel mit rund 40 Jahren sanierungsbedürftig. Ein Tonziegel weist eine Lebensdauer von etwa 60 bis 80 Jahren auf. Schiefereindeckungen oder glasierte Dachziegel können bis zu circa 100 Jahre lang halten. Andere Dacharten, wie beispielsweise das Reetdach, eignen sich nur bedingt oder eher weniger für die Installation einer PV-Anlage.

Es ist eine Faustregel aufgestellt worden, die besagt: Bei einer Eindeckung mit Tonziegeln mit einem Alter von 25 Jahren sollte eine Überprüfung durch einen Experten erfolgen. In jedem Fall sollte vor der Installation einer PV-Anlage überlegt werden, ob nicht auch eine Dachsanierung sinnvoll erscheint. Wird die Dachsanierung mit der Installation der PV-Anlage durchgeführt, können Kosten eingespart werden, da zum Beispiel ein Gerüst nur einmal notwendig wird. Zudem entstehen bei einer Reparatur höhere Kosten, wenn die PV-Anlage bereits auf dem Dach montiert ist. 

Wird eine Dachüberprüfung durchgeführt, so wird nicht nur der aktuelle Zustand, sondern auch die gesamte Dachstatik geprüft. Das Dach muss fähig sein, die zusätzliche Last der PV-Module tragen zu können. Zusätzlich ist es notwendig, die Voraussetzungen wie zum Beispiel die Ausrichtung des Daches zu kontrollieren und festzustellen, ob die PV Module im optimalen 30° Winkel montiert werden können, um eine bestmögliche Leistung erbringen zu können. 

PV auf alten Dächern montieren

Kann eine PV-Anlage auf einem Dach ohne Ziegeleindeckung montiert werden?

Das klassische Ziegeldach ist nicht auf jedem Gebäude zu finden. So weisen Flachdächer zum Beispiel in der Regel ein Bitumendach auf. Auch Gründächer kommen mittlerweile ohne Eindeckung aus. Des Weiteren bestehen unzählige Varianten aus verschiedenen Blecharten, Holzschindeleindeckungen oder Dachziegelimitaten.  

Sind keine Dachziegel vorhanden, sondern andere Materialien bedeutet das nicht, dass eine PV-Anlage nicht montiert werden kann. Sind keine Dachziegel vorhanden, dann muss bei der Installation mehr beachtet werden, um eine sichere Montage garantieren zu können. Es muss dann sichergestellt werden, dass die Dachstatik passt und die zusätzliche Belastung tragen kann. Besonders Flachdächer stellen hier immer wieder Probleme dar. Besonders wegen der Verteilung des Gewichtes muss hier geprüft werden, ob die Tragfähigkeit ausreicht. 

Bei Flachdächern müssen in der Regel spezielle Systeme für die Montage eingesetzt werden, um zu gewährleisten, dass die PV-Anlage sicher montiert ist. Es ist bei der Installation der PV-Module jedoch großer Wert darauf zu legen, dass das Dach nicht beschädigt und dadurch undicht wird. 

Kann ein altes Dach mit Solar-Dachziegeln nachgerüstet werden?

Möchte man das bestehende Dach modern gestalten, so besteht die Möglichkeit, anstatt einer Dachsanierung mit anschließender Montage von PV-Modulen eine kombinierte Lösung durchzuführen. Der Handel bietet mittlerweile PV-Module in Form von Dachziegeln, sogenannte Solar-Dachziegel, die wie herkömmliche PV-Module funktionieren. 

Dadurch wird der Vorteil geboten, dass die PV-Module nicht auf der Dachfläche installiert, sondern in die Eindeckung integriert werden. Diese Variante wird größtenteils bei Neubauten eingesetzt, bietet jedoch auch bei bestehenden Dächern eine umweltfreundliche und hochwertige Lösung. Auch die Optik der Solardachziegel überzeugt.

Bestehen auch Förderungen, wenn eine PV-Anlage auf einem alten Dach montiert wird?

Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage wird immer einfacher und eine Förderung ebenfalls. Grund hierfür ist die Energiewende, die laufend durch politische Ziele Anreize schafft, auf privater Ebene die Solarenergie voranzutreiben. 

Daher kann gesagt werden, dass auch bei alten Dächern Förderungen bezogen werden können. Die Höhe der Förderung und die daran geknüpften Anforderungen sind abhängig von den Gemeinden, da nicht alle Förderungen bundesweit gelten. Eine bundesweite Regelung ist jedoch der Wegfall der Mehrwertsteuer bei Solarprodukten bis 2026. Das bedeutet, dass alleine die Anschaffung durch den Wegfall der Mehrwertsteuer gefördert und dadurch billiger ist. 

Außerdem besteht die Möglichkeit, zusätzliche Förderungen in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel einen Kredit bei der KfW, der niedrige Zinsen bietet. Besteht jedoch ein älteres Dach, so sollte im Vorhinein geprüft werden, ob die Dachsanierung mit einer günstigen Finanzierung durchzuführen ist. Durch die Bundesregierung stehen Förderungen im Bereich energetische Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung, wodurch eine Dachsanierung plus Montage einer Photovoltaikanlage relativ günstig durchgeführt werden kann. 

Fazit

Photovoltaikanlagen können wie hier ersichtlich auch auf alten Dächern montiert werden. Es muss jedoch zusätzlich einiges beachtet werden, damit aus dem Vorhaben kein Verlustgeschäft wird. In erster Linie ist es außerordentlich wichtig, die Dachstatik genau überprüfen zu lassen. 

Gerade dann, wenn das Dach bereits älter als 25 Jahre ist, ist das unabdingbar. Hier ist ein Experte notwendig, der nicht nur die Tragfähigkeit überprüft, sondern auch die allgemeine Stabilität überprüft. Dadurch wird gewährleistet, dass nach der Montage keine Probleme auftreten. 

Es ist aber auch des Öfteren der Fall, dass selbst wenn der Zustand des Daches in Ordnung ist, eine Sanierung oder Reparatur vor der Montage der PV-Anlage wirtschaftlich rentabler ist. Des Weiteren ist es wichtig, neben der Dachkontrolle auch die baurechtlichen Anforderungen zu erfüllen. 

Einige weitere Wohngebäude sind bereits denkmalgeschützt, wodurch besondere Anforderungen eingehalten werden müssen. Nicht zu vergessen die Ausrichtung des Daches und der PV-Module, um eine optimale Leistung zu erhalten. Hier ist die Ausrichtung gegen Süden und ein Neigungswinkel von rund 30° erforderlich. 

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